Seit seiner Entstehung lebt Rüdersdorf vom Kalksteinabbau. Heute können Besucher im Museumspark Geschichte und Kultur hautnah erleben. Bereits 1990 setzten sich Denkmalschützer, Ehrenamtliche und Aktivisten für den Erhalt und die Sanierung der alten Industriedenkmäler und deren Begehbarkeit ein.
Am nördlichen Rand des aktiven Tagebaus entstand über die Jahre eine Parklandschaft mit einzigartigen Bauwerken, die die lange Bergbautradition der Gemeinde widerspiegeln.
Der historische Charme dieser Kulissen fasziniert alt und jung gleichermaßen. So wurde der Museumspark nicht nur zu einem Standort für Wissenschaft und Geschichte, sondern auch zu einem beliebten Ort für Events jeglicher Art.
Die Wiege der Baustoffindustrie liegt in dem, was Rüdersdorf als brandenburgisches Örtchen seit jeher so besonders macht: eine Laune der Natur. Vor etwa 800 Jahren ragte ein sanfter Hügel aus Kalkstein in der ansonsten flachen Landschaft heraus. Der Stein wurde gebrochen und als Werkstein für Gebäude verwendet. Im 16. Jahrhundert begann Rüdersdorf bereits mit der Herstellung von Branntkalk und ab 1885 von Zement.
Der Museumspark Rüdersdorf ist weltweit das einzige in dieser Vielfalt erhaltene historische Kalk- und Bergwerk. Unter der Leitung von Bergbauminister Anton von Heinitz, einem späteren Gründungsmitglied der Bergakademie Freiberg, arbeiteten hier berühmte Architekten wie Schinkel, Tick und Schlaetzer.
Berlin wuchs und benötigte immer mehr Baustoffe aus Rüdersdorf. Viele Innovationen im Bergbau und in der Rohstoffverarbeitung entstanden hier. Bei einer historischen Führung durch den Museumspark können Besucher die ehemaligen Transport- und Produktionsanlagen bestaunen. Oder sie leihen sich einen Bollerwagen oder ein Kart aus, um auf eigene Faust auf Entdeckungstour zu gehen.
Der Museumspark ist ein Industriekulturerbe mit ganz besonderem Charme. Hier können Besucher Denkmäler bestaunen und gleichzeitig den aktiven Kalksteinabbau in Sichtweite erleben. Zwischen den Seilscheibenpfeilern und den imposanten Lastwagen im Steinbruch kann man fast noch das Quietschen der alten Waggons hören. Nicht umsonst sind die weit sichtbare Schachtofenbatterie und das nahe gelegene alte Chemiewerk-Areal mit ihrem maroden Charme oft Kulisse für Filmaufnahmen, Dokumentationen und Hollywoodfilme.