Länge: 2,7 km
Dauer: 1 Stunde reine Gehzeit
Anreise: mit dem Auto oder mit dem Bus
Beschaffenheit der Wege:
- Gehwege in einem Ort
- die Johanniter Ordenskirche
- die Ruinen des Johanniterschlosses
- Gedenkstätte und Museum der Haftanstalt
Die Stadt Slonsk (Sonnenburg) besuchen nicht nur die Kenner der Literatur und brandenburgischen Geschichte. Viele kommen in die Stadt, die Fontane im Zusammenhang mit dem Sankt Johannitag im Jahre 1862 beschrieben hat, aus Europa, um die Opfer des Konzentrationslagers Sonnenburg zu gedenken. Die Freunde der Natur und Vogelkundler zieht der Nationalpark Warthemündung unweit Sonnenburgs im Bruchgelände zwischen Warthe und dem Sternberger Höhenland gelegen an.
Der Ort, der an der Grenze des Templerorden-Besitzes und einer slavischen Fischersiedlung entstanden ist, ist urkundlich im Jahr 1295 erwähnt. Im 15. Jahrhundert hat der Johanniterorden den Ort samt weiterer Orte in der näheren Umgebung erworben. Im 17. Jahrhundert wurde das neu erbaute Schloss Sitz der Ballei Brandenburg und damit des Herrenmeisters des Ordens.
Das Bild des Ortes prägt die heutige Kirche der Muttergottes aus Tschenstochau (Kosciół Matki Boskiej Częstochowskiej). Die dreischiffige Hallenkirche in der seit 1550 der Ritterschlag der Johanniterritter stattfand, wurde im Jahre 1508 geweiht. Im Innenraum ist die spätgotische Rankenbemalung des Gewölbes in Gelb- und Grüntonen mit Blüten in der Mitte sichtbar, die im Mittelschiff durch die Wappen der 24 Herrenmeister seit 1305 unterbrochen ist und über dem Orgelchor mit dem Wappen der Stadt Sonnenburg abgeschlossen wird. Eine weitere Besonderheit der Kirche stellen die vergoldeten Schlusssteine dar, die ein Netz im Gewölbe bilden und Abbildungen der Heiligen, Madonnen oder Tierbilder zeigen. Die gegenwärtige Form erhielt die Kirche nach dem Stadtbrand Anfang des 19. Jahrhunderts. Unweit der Kirche in einem Fachwerkhaus, welches einst eine Schule beherbergte, befindet sich heute die Heimatstube.
In den Jahren 1834 bis 1836 wurde in Sonnenburg eine Königliche Strafanstalt Preußens errichtet, in der ab 1933 erst die Gegner der Naziregierung und später während des Zweiten Weltkrieges die Widerstandskämpfer aus Europa inhaftiert waren. Im Gedenken an die Opfer des Konzentrationslagers wurden ein Museum und eine Gedenkstätte errichtet.