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Komfort-Wandertour

Schaufenster zum Naturpark Märkische Schweiz

Frühlingswanderung in der Märkischen Schweiz
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Der Name deutet es an: für Brandenburger Verhältnisse geht es im Naturpark Märkische Schweiz zuweilen auch gebirgig zu. Die letzte Eiszeit hat rund um Buckow mustergültig die Landschaft geformt. Wer einen kleinen Einblick in diese faszinierende Naturkulisse bekommen möchte, ohne dabei aus der Puste zu geraten oder weite Wege zurücklegen zu müssen, folgt unserer leichten Rundtour-Empfehlung. 

Auf nur vier Kilometern geht es ohne große Steigungen und mit vielen Pausenstationen gleich viermal über das kleine Stobber-Flüsschen. Es warten idyllische Ruheplätze und herrliche Seeblicke in der kleinstadtnahen Natur. Der Besuch der Naturparkausstellung im Schweizer Haus rundet die komfortable Stippvisite ab.

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Start im Buckower Zentrum

Eingebettet in den Naturpark Märkische Schweiz liegt das beschauliche Buckow (Märkische Schweiz). Der kleine Kurort am Schermützelsee zählt sicherlich zu den schönsten Kleinoden im Reiseland Brandenburgs und ist Ausgangspunkt in eine beliebte Wanderregion. 

Nur 50 Kilometer östlich von Berlin gelegen ist Buckow mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder per Auto schnell erreicht. In der Nähe der Bushaltestelle am Markt bestehen Parkmöglichkeiten. Die Touristinformation Märkische Schweiz heißt Besucher willkommen. Im schmucken Fachwerkhaus gibt es bei Bedarf letzte Tipps für die anstehende Tour. 

Vor der ersten Stobberbrücke duftet zur Jahreszeit ein lauschiger Kräutergarten.

Ein Paar spaziert in den Schlosspark in Buckow
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Durch den Schlosspark

Zwar beherbergt der zu durchquerende Park kein Schloss mehr, doch weiß dieser durch ausgedehnte Grünanlagen und Orte der Ruhe zu überzeugen. Das im 19. Jahrhundert zum englischen Landschaftsgarten umgewandelte Gelände dient als ansehnlicher Kurpark. Über 30 ausgewiesene Baumarten laden Naturfreunde zu einer ersten Entdeckungsreise ein, an deren Ende sich ein malerischer Blick über den Griepensee eröffnet.

An der Schönfärberbrücke wird erneut der Stobber gequert. Der Name deutet auf eine ehemals ansässige Färberzunft hin. Kurz dahinter erinnert hingegen ein sowjetisches Ehrenmal in Form einer Tragfläche an ein zu Kriegszeiten in einem nahen Sumpfgebiet ereigneten Flugzeugabsturz.

Naturparkzentrum Schweizer Haus in der Märkischen Schweiz
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Besucher-Informationszentrum Schweizer Haus

Ein Muss ist der Besuch Ausstellung im Schweizer Haus. Informativ und inspirativ vermittelt die barrierefreie und moderne Dauerausstellung "Expedition in die Märkische Schweiz" einen Überblick über den Naturpark und lädt Besucher ein, ihr Verständnis für die eiszeitliche Entstehung und Veränderung der einzigartigen Kulturlandschaft zu vertiefen.

Bevor es an der Malzmühlenbrücke erneut über den Stobber geht bietet es sich nach 1,5 Kilometer Wegstrecke an, eine Pause einzulegen und im idyllischen Naturgarten zu verweilen. Wie wäre es mit einer Erfrischung nebenan am Stobber-Fließ? Die Kneipp-Tretstelle mit Handläufen ermöglicht eine belebende Erfrischung der Füße und Waden.

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Vom Hopfen zum Wein

Auf dem Hopfenweg unterwegs trifft man schließlich auf den Weinberg. Buckow war im Mittelalter lange Zeit Hopfenanbaugebiet. Das Bier aus "Hoppen-Buckow" machte das kleine Städtchen weit über seine Grenzen bekannt. Alte Hopfengärten und wilder Hopfen am Wegesrand zeugen hier und da noch von der Blütezeit des Bierbrauens. Der Weinberg hingegen spielte in Buckow nur kurzzeitig eine wirtschaftliche Rolle.

Wertvolles Biotop mit eiszeitlichem Schwung

Auffällig schön liegt eine Streuobstwiese geschwungen in der Landschaft. Mit alten Apfel- und Birnbäumen bestückt, schmiegt sie sich idyllisch an den Hang des Schlossbergs. Wie die meisten Erhebungen der Märkischen Schweiz ist auch dieser in der letzten Weichsel-Eiszeit entstanden. Heute streifen Schafe und Pferde gemächlich durch das wertvolle Biotop.

Wenn du bei trockenem Wetter genau hinschaust, fallen dir vielleicht die kleinen Trichter im lockeren märkischen Sand auf – ein Versteck des seltenen Ameisenlöwen. Dieses libellenähnliche Insekt lauert als Larve am Grund von Bodentrichtern und fängt mit seinen zangenbewehrten Kiefern Ameisen oder Schmetterlingsraupen.

Der türkise Schermützelsee 

Der Eiszeit solltest du abermals danken, wenn du schließlich auf den türkis schimmernden Schermützelsee triffst. Nach dem Abzug der gefrorenen Massen blieb, eingebettet im sogenannten Buckower Kessel, ein wahres Juwel zurück. Im größten See des Naturparks findest du klares, kalkhaltiges Wasser, in dem wertvolle Armleuchteralgen und seltene Fischarten leben – ein Grund für den Schutzstatus als Fauna-Flora-Habitat-Gebiet.

In der Nähe des Schiffsanlegers kannst du das glitzernde Wasser ganz gemütlich von den Rastbänken aus beobachten, während dir von gegenüber die steilen, bewaldeten Hänge des Barnimplateaus entgegenblicken. Da wird schnell klar, warum Buckow schon im 19. Jahrhundert ein beliebtes Ausflugsziel und ein Ort der Sommerfrische war.

Zwei Menschen schauen auf eine Karte
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Genussvoller Ausklang

Zurück im Buckower Ortskern überquerst du an der Stadtmühlenbrücke den Stobber ein viertes und letztes Mal. Der Szenerie mit dem alten Rad der Wassermühle, der Fischtreppe im Fluss und dem kleinstädtischen Treiben könntest du leicht das Attribut „romantisch“ verleihen.

Wenn du möchtest, kannst du die Tour am schönen Verweilplatz mit Blick auf den Buckowsee ausklingen lassen. Falls dir eher nach einer kulinarischen Belohnung ist, gönnst du dir in einem der Cafés oder Restaurants rund um den Marktplatz und die Stadtkirche ein Stück hausgemachten Kuchen und lässt die Tour noch einmal Revue passieren.