Inmitten des Ortes befindet sich das langgestreckte Fachwerkhaus Schul- und Bethaus. Nur der angesetzte quadratische Turm deutet auf eine kirchliche Nutzung hin. Erst sieben Jahre nach der Gründung des Ortes wurde es 1764 errichtet. Bei der Anlage der Kolonistendörfer wurde zwar der Platz für öffentliche Gebäude und Kirche vorgegeben, der Bau war aber in dieser Zeit von untergeordneter Bedeutung. Nur bei äußerster Sparsamkeit war die Errichtung von Kirchbauten erlaubt. Es waren daher oft nur turmlose Betsäle mit spartanischer Ausstattung. Wuschewier ist sicher das eindrucksvollste Beispiel an Einfachheit, Sparsamkeit und zugleich Multifunktionalität. Der Bau vereinte Betsaal, Schulzimmer, Lehrer- und Hirtenwohnung unter einem Dach und unterschied sich in keiner Weise von den umliegenden Wohnbauten.
Der Förderverein Schul- und Bethaus Wuschewier e.V. kümmert sich seit 1995 um die Erhaltung und Pflege des denkmalgeschützten Gebäudes. Durch die Organisation öffentlicher kultureller Veranstaltungen soll das Schul- und Bethaus zum kulturellen Zentrum des Dorfes werden. Führungen können nach individueller Anfrage erfolgen.