Der Oderhafen in Groß Neuendorf wurde 1953 errichtet und war Güterumschlagsplatz. Im Maschinenhaus wurde das Getreide getrocknet und gesäubert, in den Speichern zwischengelagert und dann über die ehemalige Förderbrücke über den Verladeturm in Bahnwaggons oder Schiffe verladen und weiter in die Region, nach Berlin oder sogar bis nach England transportiert. Bis zur Stilllegung der Oderbruchbahn 1966 herrschte in Groß Neuendorf reger Betrieb, sogar Passagierschiffe legten hier an.
2005 wurde der heutige "Kulturhafen Groß Neuendorf" saniert. Der Kern des denkmalgeschützte Ensemble besteht aus zwei weithin sichtbaren Türmen - dem ehemaligen Maschinenhaus, welches heute ein Hotel beherbergt sowie dem früheren Verladeturm. Die beiden ungleichen Brüder sind über eine 70 Meter lange Förderbrücke aus Stahlfachwerk verbunden, die zu einer öffentlichen Aussichtplattform umgebaut wurde.
Heute befindet sich in dem alten Verladeturm eine Ferienwohnung und ein Café. Auf den noch vorhandenen drei Gleislagen des Hafens stehen drei historische Bahnwaggons der früheren Oderbruchbahn zum Übernachten. Sie stammen aus der gleichen Bauzeit wie der Verladeturm und wurden ebenfalls mit viel Liebe zum denkmalgerechten Detail saniert. Auf der Oderterrasse steht zusätzlich ein Barwaggon für den Freiluftbereich zur Verfügung und in der Atmosphäre eines Salonwagens der 1920er Jahre kann im Theaterwaggon Altberliner Kabarett, romantische Klavierabende, Lesungen und vieles mehr erlebt werden.