Die Kirche in Friedersdorf ist ein geistiges und kulturelles Zentrum in dem kleinen Ort. Nach einer langen Zeit der Restaurierung nach der politischen Wende finden hier regelmäßig Gottesdienste, Konzerte, Lesungen und Gemeindefeste statt. Auch zu Hochzeiten wird der historische und sehr ansprechend gestaltete Bau gerne genutzt.
Die Kirche ist ein mittelalterlicher Feldsteinbau aus dem 13. Jahrhundert. Nach ihrer Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg kaufte Oberst von Görtzke im Jahr 1653 das Gut Friedersdorf und reparierte die Kirche. Durch Heirat seiner Tochter im Jahr 1682 übernahm die Familie von der Marwitz das Gut. Diese baute die Kirche im 18. Jahrhundert als Barockkirche um. Barocke Elemente sind bis heute in der Kirche vorhanden, darunter die Voutendecke, die Kanzel und das Altarbild, das heute innen über dem Nordeingang zu sehen ist.
Interessant sind auch die zahlreichen Epitaphien, die an die Familie von der Marwitz erinnern. Ein Gedenkstein ehrt Johann Friedrich Adorf von der Marwitz (1723-1781), der wegen Ungehorsam gegenüber König Friedrich dem Großen berühmt wurde: Er weigerte sich aus moralischen Gründen, das Schloss Hubertusburg zu plündern. Während den Kämpfen um die Seelower Höhen wurde die Kirche im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt. Inzwischen sind auch wieder Mitglieder der Familie von der Marwitz im Ort ansässig.
Besichtigungen und Führungen sind nach Absprache möglich. Kontaktdaten finden sich auf der angegebenen Webseite des Kunstspeichers Friedersdorf.