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Es muss nicht immer Hollywood sein

Filmrollen des Filmmuseums Kinder von Golzow
© TMB-Fotoarchiv / Steffen Lehmann
Außenschild des Filmmuseum "Die Kinder von Golzow"
© TMB Fotoarchiv / Steffen Lehmann
Filmrollen im Filmmuseum "Die Kinder von Golzow" in einem Regal
© TMB Fotoarchiv / Steffen Lehmann
Nahaufnahme von kleinen Zahnrädchen wo ein Film durchläuft im Filmmuseum "Die Kinder von Golzow"
© TMB Fotoarchiv / Steffen Lehmann
Portrait eines Kinderbildes im Filmmuseum "Die Kinder von Golzow"
© TMB Fotoarchiv / Steffen Lehmann
Auf einem Schreibtisch steht ein sehr alter Monitor, auf dem ein alter Film, welcher durchläuft, wiedergegeben werden könnte. An der Wand hängen alte Filmposter.
© Daniela Häfner

Die Dokumentarfilmreihe "Die Kinder von Golzow" wurde von Barbara und Winfried Junge gedreht und erstreckte sich über 45 Jahre, 19 Filme und mehr als 42 Stunden Filmmaterial, was sie zur längsten Dokumentarfilmreihe der Geschichte macht. Das Filmmuseum Golzow bietet eine umfassende Darstellung dieser Reihe sowie Einblicke in die Filmtechnik und das Leben der Kinder von Golzow, während Golzow selbst als Ausgangspunkt für Erkundungen des Oderbruchs und seiner natürlichen Schönheit dient.

Blogbeitrag

Die Kinder von Golzow

In dem kleinen Ort Golzow im Oderbruch ist Filmgeschichte geschrieben worden. Hier fanden Barbara und Winfried Junge ihre Protagonisten für die längste Dokumentarfilmreihe der Filmgeschichte: „Die Kinder von Golzow“. Und inzwischen gibt es hier auch das Museum zu den Filmen: das Filmmuseum Golzow.

Schon auf dem Ortsschild von Golzow steht, was den Ort im Oderbruch einzigartig macht: Ort der „Kinder von Golzow“. Filmenthusiasten wissen, wofür die drei Wörter stehen. Die umfangreichste Langzeitbeobachtung der Filmgeschichte. Gezeigt auf unzähligen Festivals. Lebenswerk von Barbara und Winfried Junge.

Der erste Drehtag ist am 28. August 1961- wenige Tage nach dem Bau der Mauer. Der letzte am 13. Oktober 2005. Dazwischen liegen fast 45 Jahre, ein Staat der aufhörte zu existieren, 400 Kilometer Film und 19 Filme mit einer Laufzeit von über 42 Stunden.

Die Bedeutung der Dokumentarfilmreihe ist unbestritten. Laut der Stiftung Deutsche Kinemathek gehört der Film „Lebensläufe“ aus dem Jahr 1980 zu den 100 wichtigsten Filmen der deutschen Filmgeschichte.

Wer sich nicht gleich 42 Stunden Film anschauen möchte, fährt am besten an den Ort des Geschehens. In Golzow, zwischen Seelow und Küstrin gelegen, gibt es seit dem Jahre 2000 das Filmmuseum Golzow. In dem hellen Flachbau sind mehreren Video- und Audiostationen u.a. Interviews mit den Dokumentaristen Barbara und Winfried Junge und mit Zeitzeugen zu hören. Und natürlich Ausschnitte aus den Filmen. Dazu gibt es Fotos, Briefe, Dokumente und Filmtechnik (die Kameras waren früher ganz schön groß!). Und es gibt einen kleinen Kinosaal.

Mit Möbeln und Technik aus den Filmateliers in Johannisthal entstand ein fast originalgetreuer Schnittraum. Im Schnittraum sind in den Regalen viele Rollen Filmmaterial aufbewahrt. Davon enthalten mehrere Hundert noch unveröffentlichtes Material über die Kinder von Golzow. Der Clou: die Technik im Schneideraum funktioniert noch. Wird hier vielleicht einmal noch Film hergestellt?

Der Besuch in Golzow lässt sich immer mit einer Tour durch das Oderbruch kombinieren. Im Frühling locken die Adonisröschen an den Oderhängen. Im Sommer eine Tour auf dem Oder-Neiße-Radweg. An einem lauen Sommerabend eine Veranstaltung im Theater am Rand in Zollbrücke besuchen.

Und im Herbst einfach durch den Landstrich treiben lassen und die Kraniche beobachten, die sich hier für ihren Flug in den Süden rüsten.

Mehr Informationen über das Filmmuseum in Golzow