9 Tipps
für das Seenland Oder-Spree für die du kein Auto benötigst
Eigentlich gibt es keine Ausreden, warum man noch nicht im Seenland Oder-Spree gewesen ist. Eine große Zahl von tollen Orten und Sehenswürdigkeiten ist gut ohne Auto zu erreichen. Und nicht erst seit der großen Aufmerksamkeit, die der Klimaschutz gerade bekommt, ist die Anreise mit der Bahn meistens doch viel entspannter. Hier sind einige meiner Lieblingsorte, die ich ohne Auto gerne besuche.
Der Scharmützelsee
Das „Märkische Meer“ hat Bahnanschluss! Und das sogar von zwei Seiten. Der Kurort Bad Saarow ist über Fürstenwalde von Berlin einer Stunde erreichbar. Vom Bahnhof sind die SaarowTherme, der Kurpark und die Uferpromenade nur wenige Minuten entfernt. Am Südufer liegt Wendisch Rietz. Auch hierher gibt es eine Bahnverbindung von Berlin. Der Ferienpark Scharmützelsee und das Satama Sauna Resort & Spa sind nur ein paar Minuten vom Bahnhof entfernt. Mit dem Rad (oder auch zu Fuß) ist es nicht weit zum Springsee oder den Glubigseen.
Anreise: Mit dem RE1 nach Fürstenwalde und RB35 nach Bad Saarow. Nach Wendisch bis Königs Wusterhausen mit RE1, RE2 oder S-Bahn und dann weiter mit dem RB36 nach Wendisch Rietz.
Eisenhüttenstadt und Kloster Neuzelle
Hier die erste sozialistische Planstadt, von Tom Hanks als Iron Hut City weltbekannt gemacht. Und nur ein paar Kilometer weiter das Barockwunder Brandenburgs: Kloster Neuzelle. Mit den beiden Filmen „Das schweigende Klassenzimmer“ und „Und der Zukunft zugewandt“ hatte Eisenhüttenstadt zwei starke Kinoauftritte. Für die persönliche Nahaufnahme gibt es Führungen durch die Stadt oder man macht sich selbst auf den Weg durch die Wohnkomplexe. In Neuzelle wartet dann das genaue Gegenteil. Üppiger Barock in der Stiftskirche St. Marien, die weltberühmten Passionsdarstellungen im Museum „Himmlisches Theater“, der Barockgarten und die evangelische Kirche zum Heiligen Kreuz mit seinem Fresko, das einem tatsächlich in den Himmel schauen lässt.
Anreise: Mit dem RE1 nach Frankfurt/Oder und dort in den RE1 nach Cottbus umsteigen.
Bad Freienwalde
Wer es bergig mag, hat es in Brandenburg bekanntlich schwer. Aber in Bad Freienwalde, am Rande des Oberbarnims, darf man ruhig von Bergen sprechen. Auf dem Turmwanderweg passieren Wanderer sogar einen Watzmann. Und wer alle vier Türme in der Stadt (inklusive der nördlichsten Skisprungschanzen Deutschlands) besteigt, bekommt sein Turmdiplom ausgehändigt.
Anreise: Mit dem RE3 bis Eberswalde und dann weiter mit dem RB60 bis Bad Freienwalde.
Oderbruchbahnradweg
Mit dem Rad durch das Oderbruch und die Landschaft entdecken, die erst durch Preußenkönig Friedrich II. kultiviert und besiedelt wurden. Auf der Strecke der ehemaligen Oderbruchbahn lässt sich ein Teil des Oderbruchs sehr schön erkunden. Eine Tour führt von Fürstenwalde nach Steinhöfel und weiter nach Müncheberg. Wer mehrere Tage radeln möchte, nimmt die Strecke von Fürstenwalde über Seelow, Groß Neuendorf bis Wriezen.
Anreise: Mit dem RE1 bis nach Fürstenwalde. Rückfahrt vom Bahnhof Müncheberg mit der RB26 der Niederbarnimer Eisenbahn bzw. mit der RB60 ab Wriezen.
Oder-Neiße-Radweg
Der Oder-Neiße-Radweg klingt so wie weg, führt er doch entlang der Grenze zu Polen. Dabei ist er viel näher, als es klingt. Ab Frankfurt/Oder einfach in Richtung Norden. Die ersten Kilometer geht es noch entlang der Landstraße. Aber hinter Lebus ist die Oder immer rechter Hand. Wenn der Wind ins Gesicht pustet, einem kaum ein Radler auf dem Weg in Richtung Küstrin begegnet, dann ist das fast grenzenlose Freiheit.
Anreise: Mit dem RE1 bis Frankfurt/Oder oder der RB 26 nach Küstrin.
Erkner
Hinter der Stadtgrenze in Richtung Südosten liegt schon das Seenland Oder-Spree. Erste Station mit dem RE1 ist Erkner. Ein perfekter Sonntagsspaziergang führt von Erkner aus vorbei am Flakensee bis nach Woltersdorf. In Woltersdorf komme ich am Café Knappe nicht vorbei. Der Kuchen ist einfach zu lecker. Wer möchte, kann von hier aus mit der historischen Straßenbahn nach Rahnsdorf zurückfahren. Oder noch weiter am Wasser entlanglaufen. Dann kommt Rüdersdorf und hier gibt es mit dem Museumspark einen spannenden Ausflug in die Industriegeschichte der Region.
Anreise: Mit dem RE1 oder der S-Bahn-Linie 3.
Fürstenwalde
Wie viele Städte in Brandenburg gibt es, die einen Dom besitzen? Richtig, zwei. Fürstenwalde ist die eine, Brandenburg an der Havel die andere. Der Dom St. Marien ist das Wahrzeichen der Stadt Fürstenwalde. In den letzten Tages des 2. Weltkrieges wurde die Kirche schwer zerstört. Erst 50 Jahre später konnte sie vollständig restauriert wieder als Kirche genutzt werden. Der eigentliche Schatz des Domes ist das 500 Jahre alte Sakramentenhaus, das die Zerstörung des Krieges wie durch ein Wunder unbeschadet überstand. Die Stadt an der Spree war im Mittelalter eine Stadt des Bieres. Fast 100 Häuser in der Stadt hatten die Erlaubnis, Bier zu brauen. Heute gibt es wieder eine Brauerei in Fürstenwalde. Das Brauereimusem im Keller des Rathauses erzählt die Geschichte der Bierherstellung in Fürstenwalde. Und gekostet werden darf natürlich auch!
Anreise: Mit dem RE1
Beeskow
Ein Ausflug nach Beeskow lohnt allein schon wegen der Aussicht auf das Vanilleeis des Landes. Und damit ist Deutschland gemeint. Die Ice Guerilla aus Beeskow schaffte dieses Kunststück vor einigen Jahren und schlug die italienische Konkurrenz um Längen. Probieren lässt sich das Eis am Markt und im Kino Schukurama. Wem das aber nicht reicht, für den gibt es mit der Marienkirche, der Burg Storkow und den Spreewiesen noch viel mehr zu entdecken.
Anreise: RE1 bis Frankfurt/Oder und von dort mit dem RB36 nach Beeskow