Im unteren Teil des Thorn-Eberswalder-Urstromtals, dort wo die Warthe in der Oder mündet, erstreckt sich ein Vogelparadies, der Nationalpark „Ujście Warty“. Hier kann der Mensch nicht nur das Rauschen und das Lärmen der vielen Vogelarten hören. Das Schutzgebiet, das aus einem dichten Netz von Kanälen und Altarmen besteht, dient seit Jahrhunderten der Entwässerung der Warthemündung. Dennoch kann das Wasserstand der Warthe nach einem schneereichen Winter um bis zu 5 Meter ansteigen. Dieses kann insbesondere in dem südlichen Teil des Parks beobachtet werden. Da die Warthe den Nationalpark teilt und der Damm nördlich der Warthe eine ausreichende Höhe aufweist, ist der sogenannter „Nordpolder“ so hohen Schwankungen des Wasserstandes nicht ausgesetzt.
Start/ Ziel: Bahnhof Küstrin-Kietz / Kostrzyn
Länge: 85 km; Dauer: ca. 7 h
An- und Abreise: RB26 ab Berlin Ostkreuz nach Küstrin-Kietz
Start und Ziel dieser Radtour durchs polnische Warthebruch ist der Bahnhof Küstrin-Kietz oder nach Fertigstellung der Oderbrücke der Bahnhof Kostrzyn auf der polnischen Seite. Vorbei an der Festung Küstrin geht es auf der Nationalstraße 22 in Richtung Słońsk, hier führt auch der Europaradweg R1 lang. In Chyrzyno befindet sich der Sitz der Parkverwaltung. Während der Öffnungszeit der Parkverwaltung können, neben den Informationen über den Park, der Turm bestiegen und der „Naturgarten der Sinne“ begangen werden. Der „Naturgarten der Sinne“ bereitet, da er in Form von interaktiven Spielen gestaltet ist, besonders den jüngeren Besuchern viel Freude.
Unweit des Verwaltungssitzes auf einer etwa 1 Kilometer langen Route können kleine und große Entdecker das Wissen über die Funktionen der Feuchtgebiete erwerben.
Nach wenigen Kilometern bietet ein weiterer Aussichtsturm einen beeindruckenden Blick in das Flussdelta. Kurz vor Słońsk informiert das neue Nationalparkmuseum (Ośrodek Muzealno-Edukacyjny Parku Narodowego) über den Park "Ujście Warty" mit seinen 250 Vogelarten.
Wer einen Blick in das Familienleben der Vögel werfen möchte, kann einen Abstecher nach Przyborów machen. Von hier führt ein ca. 2 km langer „Betonweg“ entlang des Kanals „Postomia“.
In Słońsk geht es an der Johanniter Ordenskirche und an der Ruine des Johanniterschlosses vorbei. Hinter Kłopotowo fließt die Warthe über die man in der Saison mit einer Fähre übersetzen und die Tour abkürzen kann. Ansonsten führt eine schmale Straße auf dem Deich mit wunderbarem Blick aufs Wasser bis Świerkocin. Hier führt der Radweg SWa: Szlak Warta immer der Warte Richtung Westen folgend.
Auf halber Strecke Richtung Kostrzyn zurück lohnt sich ein weiterer Abstecher zu den „Erlenbrüchen“. Hier befindet sich ein ca. 3 Kilometer langer Rundweg durch den Johannisbeeren-Erlenwald. Von dem Aussichtsturm oder aus der Beobachtungshütte in einem Sumpfgebiet können die Vögel aus nächster Nähe beobachtet werden.
Tipp: Fernglas nicht vergessen! Es empfiehlt sich, sich über den Wasserstand im Park zu informieren. Es kann passieren, dass einige Wanderrouten überflutet sind und der Besuch nicht möglich ist.