Schloss Groß Rietz ist einer der bedeutendsten ländlichen Adelssitze Brandenburgs. Die meisten Barockschlösser in Brandenburg entstanden in friderizianischer Zeit. Der für Brandenburg seltene frühe Bau gehört zu den herausragenden Bauten der märkischen Kulturlandschaft.
Das ursprüngliche Ensemble von Schloss, Park, Wirtschaftsgebäuden, Kirchen und Friedhof ist noch immer wahrnehmbar. Das Schloss wurde zwischen 1693 und 1700 für Hans Georg von der Marwitz, einem Hofmarschall Friedrichs I. erbaut, möglicherweise von dem Architekten Cornelius Ryckwaert entworfen. Sein Enkel verkaufte das Barockschloss an den preußischen Staatsminister Johann Christoph von Wöllner. Als Ratgeber König Wilhelms II. übte er großen Einfluss aus und war der Verfasser des Religionsediktes von 1788. In Groß Rietz widmete er sich der ökonomischen, wie auch der ökologischen Entwicklung in der Landwirtschaft. Das Gut und Schloss gelangte 1861 wieder in den Besitz der Familie von der Marwitz, wo es bis zur Enteignung 1945 verblieb.
Heute befindet sich das Schloss im Eigentum der Brandenburgischen Schlössergesellschaft und ist an privat vermietet. Das Schloss ist nur von außen zu besichtigen.